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Saudi-Serie 4/4: Erinnerungen

Sicheres Reiseland auf allen Ebenen

 

In diesem letzten Artikel meiner mini Saudi-Serie, möchte ich noch darauf eingehen, wie ich den Trip als Individualreisende erlebt habe. Nachdem in den vorangegangen Teilen die Menschen zu Wort gekommen sind, die ich unterwegs getroffen habe, schreibe ich nun ganz subjektiv über persönliche Eindrücke und berührende Momente.

 

 

 

Wie immer, wenn ich in das Taxi einsteige, grüße ich freundlich und frage den Fahrer, wie es ihm geht. Ob wir die Fahrt über reden oder schweigen, ist beides okay für mich. Aber zumindest will ich signalisieren, dass ich für ein Gespräch bereit wäre und dem Fahrer die Entscheidung überlassen. Die meisten Fahrer, die ich getroffen habe, waren sehr daran interessiert, mehr zu erfahren. Immer dann, wenn klar wurde, dass ich alleine durch Saudi Arabien reise, wurde das Lächeln beim Taxifahrer noch ein bisschen größer. Dann bekam ich zum Beispiel Fotos gezeigt, von wunderschönen Landschaften in Saudi Arabien, oder die saudische Musik wurde noch etwas lauter gedreht. Ein Taxifahrer zückte sofort seinen Geldbeutel und holte aus einem Geheimfach einen 5-Rial-Schein heraus, um ihn mir zu schenken. “Nein danke”, lehnte ich freundlich ab. Doch der Taxifahrer machte deutlich, dies ist kein Geldschein zum Ausgeben! Dieser Geldschein ist zwanzig Jahre alt, mit dem damaligen König noch als Bild abgedruckt. Wow! Heutzutage wird er nicht mehr gedruckt. So lange trägt er ihn vermutlich als Glücksbringer mit sich herum, und nun schenkt er ihn mir.

 

 

Auch in Hotels, Restaurants oder bei Zufallsbegegnungen auf der Straße waren die Reaktion stets positiv auf mich, als alleinreisende Frau. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass die Menschen dies als gefährlich oder gewagt ansehen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mich jemand von meiner Reiseroute abringen will. In anderen Ländern habe ich das durchaus schon mal erlebt: “Das kannst du nicht alleine machen, warte lieber bis zum Wochenende und ich dich begleiten kann.” In Saudi Arabien wurden mir stattdessen immer noch weitere Ziele vorgeschlagen, die ich doch noch in den Trip einbauen solle.

 

 

 

Zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort habe ich mich immer total sicher gefühlt. Sei es in dem Nachtbus 13 Stunden von Medina nach Riyadh, oder in dem Stadtpark, wo ich eine Stunde auf dem Rasen liegend, eingeschlafen bin....oder auch in Restaurants, die glaube ich nur für Männer waren.....

 

 

 

 

Einmal saß ich eine Stunde an einer Straße auf dem Bürgersteig, um auf den Bus zu warten. Einige Autos hielten an....die Männer stellten sich kurz vor und boten dann ganz freundlich an, mich dort abzusetzen, wo ich hin will. Kurze Erklärung meinerseits und dann eine nette Verabschiedung, bevor das Auto weiter fuhr. Selbst diese Situationen erschienen mir in Saudi Arabien extrem höflich und respektvoll und keineswegs übergriffig, wie ich es teilweise in anderen Ländern erlebt habe....

 

 

 

Anders als erwartet, und auch anders als was ich auf Blogs gelesen hatte, sind mir Frauen im Stadtbild (Tag und Nacht) immer sehr präsent aufgefallen. Ab dem Nachmittag hatte ich den Eindruck, sind sogar mehr Frauen und Kinder auf der Straße und in den Parks als Männer – was wohl mit den angenehmeneren Temperaturen zusammenhängt. Es ist also bei Weitem nicht so “herausstechend”, wie ich angenommen hatte, alleine, als Frau durch die Straßen von saudischen Städten zu spazieren. Und trotzdem war es für mich natürlich höchst interessant, die Dynamiken in der Gesellschaft zu beobachten und zu sehen, wo sich die Geschlechter schon komplett vermischen und in welchen Situationen/Bereichen noch sehr stark getrennt wird. Kann ich Saudi Arabien abschließend als Reiseziel für Frauen empfehlen? Definitiv! Will ich nochmal wieder kommen? Auf jeden Fall!

 

 

 

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