Auf zu neuen Ufern. Mit der Fähre geht es nach Læsø. Es erwartet uns eine Naturlandschaft und eine Atmosphäre, die auf unserer Reise einmalig ist. Man könnte auch sagen: Auf Læsø machen wir Urlaub vom Urlaub.
Spontane Aktion...oh doch nicht
An einem sonnigen Tag, beim Kuchen essen in Frederikshavn, stöbern wir aus Interesse auf der Homepage des Hafens. Es gibt eine Fähre...rüber auf eine einsame Insel, die sich Læsø nennt und in unserem Reiseführer nicht beschrieben wird. Wir möchten dahin. In einer Stunde? Dann legt die nächste Fähre nämlich ab. Sehr gut, mit dem Wohnmobil ist man spontan. Wir stehen ein paar Augenblicke später am Hafen. Doch irgendwie ist die Lage unübersichtlich. Viele Menschen stehen im Hafen an einem Covid-Testcenter an. Seit kurzem hat auch Dänemark seine Grenzen für neueinreisende Deutsche geschlossen - deshalb haben wir Angst, dass es bei der Rückkehr eventuell für uns Probleme geben könnte? Das Kundencenter ist nicht besetzt, hier läuft alles mit Computern und Kreditkarte. Die Fähre legt dann leider ohne uns ab.
Am nächsten Morgen ist dann aber unsere Chance. Das Testcenter ist rein zufällig am Hafen platziert und hat nichts mit der Überfahrt zu tun - wie wir in der Nacht recherchieren. Mit Google Translation schaffen wir es auch, eine Onlinefahrtkarte für uns und das Wohnmobil zu kaufen. 70 Euro ist uns der Spaß wert. Das klingt viel, passt für uns aber noch ins Budget, weil wit seit knapp drei Wochen nur zwei Mal für eine Übernachtung gezahlt haben :) .
Insel ohne Zeitgefühl
Auf der Insel wird schnell klar, wie der Hase läuft. Anzahl der Supermärkte: 2
Anzahl der größeren Siedlungen: 3
Camping-Verbotsschilder: 0
Herrlich. Wir leben in den Tag hinein. Fahren abgelegene Sträßchen entlang. Spazieren stundenlang am Meer, ohne jemanden zu treffen. Kein Routen-Planen, kein Kilometer-Zählen. Wir richten uns häuslich an einem fantastischen Kite-Surf-Spot ein....Tobias kann es gar nicht glauben, dass er den ganzen Tag an diesem perfekten Spot der einzige bleiben wird.
Die Nacht verbringen wir in einer Salz-Plantage. Dank Pintrip finden wir diesen einsamen Ort in absolut atemberaubender Natur.
Sauna & Spielplatz
Der nächste Tag beginnt mit einer Wanderung zu Sonnenaufgang durch die herrlichen Moos-Felder. Ein Fuchs kreuzt unseren Weg. Anschließend teilen wir uns auf: Johanna geht in die Sauna und Tobias und ich spielen auf dem Spielplatz verstecken. Ach ne, andersherum.
Das Læsø Spa Center ist in einer restaurierten Kirche mit Blick über die gesamte Küste. Das Wasser in den 37° warmen Becken ist mit dem Heil-Salz der Insel (wo wir gestern schliefen) angereichert.
Es gibt einige ausgefallene Geschäfte auf der Insel, die wir auch noch besuchen. Mitten im Grünen, mit Bio-Eiern zum Abendessen von einem der letzten Pintrip-Erfahrungen, geht ein weiterer Urlaubstag auf Læsø zu Ende. Diese Nacht stehen wir tatsächlich komplett "frei", kein Campingplatz, kein Pintrip. Zu dieser Jahreszeit und auf Læsø absolut kein Problem.
Vorräte auffüllen und Wasser tanken
Auch dieser neue Tag beginnt mit Waldbaden. Wir fahren noch ein letztes Mal über die gesamte Insel. (20 Minuten). Es gibt keine Ampeln, keine Straßenmarkierungen. Zeit spielt keine Rolle hier.
Im Supermarkt kaufen wir nochmal Brot & Wasser. Am Hafen fragen wir uns durch, ob wir unseren Wassertank auffüllen können - bis jemand sagt: "macht einfach". Kostenfrei. Dankeschön.
Wir stehen am Hafen. Eine Fähre kommt an. Die Müllabfuhr ist dort drauf. In drei Stunden ist sie hier fertig und Fahrt mit der Nachmittags-Fähre zurück.
Auch wir sind auf der Fähre, zurück nach Frederikshavn. Doch irgendwas treibt uns weiter...heute noch bis Aalborg....und dann sogar noch bis Aarhus und damit verlassen wir Nord-Dänemark.
Was wir jetzt noch gar nicht wissen können: in ein paar Stunden wird die gesamte Region, auch Læsø, zum Risikogebiet erklärt.
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