· 

Über 1,2 Hektar Olivenbäume

Panorama-Fahrt in den Norden des Landes

Unser Vermieter Nasim hat uns auf seine Olivenplantage in der Nähe von Jerash eingeladen. Es ist unser erster Ausflug außerhalb Ammans. Die Fahrt dorthin lässt uns aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Die grandiose Aussicht wird noch gesteigert, als wir ankommen. Ein jordanisches Festmahl und ein blühender Garten warten auf uns.

Das Wohnhaus auf der Olivenfarm
Das Wohnhaus auf der Olivenfarm
Aussicht von einer der vielen Terassen
Aussicht von einer der vielen Terassen

Sattes Grün im Jordan-Valley

Amman verlassen wir Richtung Norden. Ziemlich schnell zeigen sich die Randgebiete der Stadt. Zwischen den Häusern ist hier wieder mehr Platz, Supermärkte tauchen nur noch vereinzelnt auf, der Blick kann bis zum Horizont schweifen, wir können uns an den Tälern und Bergen nicht satt sehen. Die Hügel-Landschaft bleibt der Landschaftskulisse auch außerhalb Ammans weiter erhalten. Einige sind trocken und braun, Wüste eben. Doch je näher wir uns dem Jordan-Valley näher, desto grüner wird es.

Der Ausblick bis nach Ajloun
Der Ausblick bis nach Ajloun
So friedlich und ruhig hier draußen
So friedlich und ruhig hier draußen

Flüchtlingslager ohne Zelte

Wir fahren auch durch das Flüchtlingslager Beqa´a. Palestinänser sind in den 1960-er Jahren hier her geflohen, als Israel eine radikale Siedlungspolitik durchgesetzt hat. Es hieß, nach ein bis zwei Wochen können die Menschen zurück in ihre Häuser. Doch bis heute leben sie als Heimatlose in Jordanien. Viele haben noch immer ihren Haustürschlüssel für ihr Eigentum in Palestina, obwohl das Haus vermutlich schon längst abgerissen wurde. Als Flüchtlingslager wäre mir diese Siedlung nicht aufgefallen. Hier stehen keine Zelte, sondern feste Häuser. Sie sind etwas kleiner als üblich und generell tummeln sich hier mehr Menschen als sonst. Mit den Jahren ist aus dem einstigen "Lager" eine richtige Stadt geworden.

Die Kirche und Mosche keine 100 Meter voneinander entfernt
Die Kirche und Mosche keine 100 Meter voneinander entfernt

Kurz vor dem Ziel zeigt sich nach einer Kurve ein eindrucksvolles Bild: Der Turm einer Kirche und das Minarett einer Mosche nicht einmal 100 Meter auseinander. Unser Vermieter erklärt uns, dass es im Norden viele Dörfer gibt, in denen das der Alltag ist. Christen und Muslime leben seit Generationen friedlich zusammen. Die Christen feiern mit ihren Nachbarn Eid, und die Muslime feiern mit ihren Nachbarn Weihnachten - "ganz normal" erzählt er weiter.

Aus den Blüten werden Oliven - mit etwas Pflege und Glück
Aus den Blüten werden Oliven - mit etwas Pflege und Glück

Pfannekuchen mit Marmelade

Jeden einzelnen Baum auf der 1,2 Hektar großen Plantage hat unser Vermieter selbst gepflanzt. Einmal im Jahr kann er hier Oliven ernten. Im vergangnen Jahr hat die Ernte für 150 Liter kostbares Olivenöl gereicht. Wir werden lecker bekocht: Gefüllte Zucchini mit Reis sowie gefüllte Weinblätter. Den Nachtisch verzehren wir auf der Terasse, von der man nicht nur die gesamte Plantage überblicken kann, sondern auch bis weit in das Ajloun Gebirge schauen kann. Ich habe zusätzlich noch kleine "Pfannekuchen" mitgebracht. Ich finde es sehr praktisch, dass man diese frisch und fertig morgens in den Supermräkten kaufen kann. Nasim nimmt sich einen und beißt rein, ist dann aber sichtlich enttäuscht. "Stimmt was nicht?", frage ich ihn. Er lacht und schüttelt den Kopf: "Die Teigtaschen muss man mit Mandelsirup füllen, die kann man doch nicht so essen". In der Küche findet sich schnell ein Glas Marmelade und so gelangen wir zu einen ganz passablen Kompromiss  :)

Gefüllte Weinblätter & Zucchini
Gefüllte Weinblätter & Zucchini
Im Innenraum wurde überwiegend mit Naturmaterialien gebaut
Im Innenraum wurde überwiegend mit Naturmaterialien gebaut
Außenansicht des Hauses
Außenansicht des Hauses
Wir wollen gar nicht wieder fahren!
Wir wollen gar nicht wieder fahren!

Ausgangssperre um 19 Uhr täglich

Das Haus hat Nasim selbst entworfen (in Zusammenarbeit mit einem Münchner Architekten). Durch die Bauart ist es im Inneren angenehm kühl. Draußen gibt es für Johanna jede Menge zu entdecken. Vor allem die kleinen Salamander findet sie interessant. Auf der 30 Km langen Rückfahrt haben wir es etwas eiliger und können keine Fotos mehr machen. Um 19 Uhr beginnt in Jordanien täglich die Ausgangsperre, und wir sind jetzt schon zu spät dran....

Johanna liebt den neuen "Abenteuerspielplatz"
Johanna liebt den neuen "Abenteuerspielplatz"
Romeo, der kleine Hund, ist auch dabei
Romeo, der kleine Hund, ist auch dabei
Für die Kinder ist es perfekt zum Spielen
Für die Kinder ist es perfekt zum Spielen

Kommentar schreiben

Kommentare: 0